Erfahrungsberichte
Seit 1982 veranstalten wir regelmäßig jedes Jahr im Frühjahr ein sogenanntes Eltern-Kind-Seminar.
Auf den folgenden Seiten veröffentlichen wir Erfahrungsberichte von Eltern, die mit ihren
Kindern das Seminar besucht haben.
Erfahrungsbericht 2015
Einmal jährlich werden wir eingeladen. Zusammen mit anderen Eltern blinder und sehbehinderter Kinder fahren wir nach Cuxhaven zum Erfahrungsaustausch. Initiiert und organisiert wird das Eltern-Kind-Seminar vom
Verein Freunde blinder und sehbehinderter Kinder e.V. Hamburg.
Ein ganzes Wochenende, unter dem Thema „Versuche die Wahrnehmungswelt unserer Kinder zu verstehen”, schleichen wir mit speziellen Brillen oder schlichten Augenbinden durch die Räume, fühlen und riechen,
müssen uns auf Sinne einlassen, weit weg von der visuellen Wahrnehmung unserer Umwelt.
Blind Speisen essen, ohne zu wissen was es ist, auf Matten umhergewirbelt werden, im Team diverse
Aufgaben lösen, alles ohne sehen zu können.
Abends gibt es ein nettes Beisammensein mit allen Eltern. Es wird geklönt und gelacht,
Sorgen und Ängste werden geteilt.
Dieses Jahr hieß es für uns Abschied nehmen. Wir waren in den letzten 6 Jahren vier mal beim Austausch dabei, haben liebe Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Jetzt wird Leni eingeschult und
damit verlassen wir die Frühförderung.
Es waren nicht nur Tränen des Abschieds aus der Frühförderung, sondern gleichzeitig die ersten Tränen eines Abschieds von bekannten Gesichtern aus Hamburg. Wir werden Hamburg verlassen und im Sommer in eine neue Stadt in die Nähe der Familie ziehen.
Wir sagen Danke an das gesamte Team der Frühförderung, ihr seid einfach großartig! Bitte macht weiter so,
mit dem Enthusiasmus, der Herzlichkeit und Kraft, die ihr uns vermittelt habt.
Nicole Jacobi
Erfahrungsbericht 2013
Pünktlich zum Eltern-Kind-Seminar der Frühförderung hielt der Frühling im Norden Einzug und viele Sonnenstrahlen sorgten für gute Laune und entspannte Stunden. Vom 19.-21.04.2013 kamen 16 Familien
aus Hamburg und Umgebung zusammen, um sich untereinander und mit ihren Frühförderern auszutauschen sowie neue Ideen und Erfahrungen zu sammeln. Das Seminar begann Freitagabend mit der Vorstellung aller Anwesenden und ihrer Kinder. Erstaunlich, wie bunt die Mischung der Familien, wie unterschiedlich die
Diagnosen der Kinder waren. Uns alle einte jedoch an diesem Wochenende der Wunsch, die Welt unserer
Kinder besser zu verstehen und sie auf ihrem Entwicklungsweg bestmöglich zu begleiten.
Als Motivator eignete sich dafür besonders der anschließende Erfahrungsaustausch mit Kenya und Marcel,
die uns durch ihre alltäglichen Erlebnisse und Erfahrungen gezeigt haben, welche vielfältigen Möglichkeiten
das Leben mit der Einschränkung Sehbehinderung oder Blindheit bietet. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein in der Cafeteria tauschten wir Neuigkeiten aus und schwelgten in Erinnerungen.
Der Samstag stand unter dem Motto “Wege zur Orientierung und Mobilität”. Unter der professionellen Anleitung von Margarete Neuhaus (Orientierung und Mobilität für Blinde und Sehbehinderte)durchlebten wir unter Augenbinden oder Simulationsbrillen die ersten Entwicklungsmonate unserer Kinder.
Unser Greifen, Erleben, Erfühlen, Ertasten, Hören und alle anderen individuell genutzten Möglichkeiten
zum Erkunden der Welt wurden gefilmt. Die anschließende Feedback-Runde zeigte, dass der Großteil der Teilnehmer durch diese Übung besser verstanden hat, warum unsere Kinder so agieren wie sie es tun und
wie wichtig diese Erfahrungen für die Entwicklung sind.
Nach der Mittagspause wurden die “Wege zur Orientierung und Mobilität” auf dem Außengelände weiter beschritten. Wir hatten die Gelegenheit, Blindenstöcke, Rollstühle, selbst gestaltete Hilfsmittel,
akustische Signale und vieles mehr, auszuprobieren und paarweise
(ein Teilnehmer sehend, der andere Teilnehmer unter der Augenbinde) uns in Orientierung unter erschwerten Bedingungen zu üben. Als ganz besonders spannend erlebten meine sehende Begleitung und ich den Versuch, “blind” mit einem anderen Paar ein Wettrennen zu veranstalten. Wir konnten ansatzweise nachvollziehen,
warum unsere Kinder so viel mehr Spaß und Freude haben, je beschleunigter die Art der Fortbewegung ist.
Nach dem Abendessen begannen die Frühförderer und Eltern gemeinsam, eine Ideenbörse für den praktischen Austausch untereinander aufzubauen. Dazu konnte jeder Teilnehmer etwas beisteuern - das Ergebnis war ein buntes Sammelsurium unterschiedlichster Alltagsdinge und Spielzeuge, mit denen unsere Kinder sich gerne
die Zeit vertreiben. Besonders wertvolle Tipps haben wir unter anderem von Umair bekommen, der selber blind ist. Umair hat großen Spaß beim Spiel “Simon Challenge”, bei dem es darum geht, sein Reaktionsvermögen zu testen. Auf der Homepage www.pabs-online.de kann man außerdem praktische Hilfsmittel bestellen, die den Alltag erleichtern. Der Samstagabend fand sein Ende bei der Vorstellung der gefilmten Ergebnisse des
Vormittags und beim anschließenden Klönen in der Cafeteria.
Nach einem entspannten Frühstück starteten alle motiviert und gut gelaunt in den Sonntag.
Die Referentin Ute Feddersen (Orthoptistin und Dipl. Psychologin)beschrieb in ihrem Vortrag
“Funktionales Sehen” die Funktionsweise der Augen und die Verarbeitung der visuellen Informationen im Gehirn. Anschließend hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, in einer Abschlussrunde ihre Eindrücke vom Wochenende Revue passieren zu lassen und Ideen und Anregungen auf einem separaten Feedback-Zettel zu notieren,
der durch die Frühförderer ausgewertet wird.
Die einhellige Meinung war durchweg positiv: perfekte Organisation durch die “Frühförder-Gastgeber”, interessante Vorträge der Referenten mit vielen Ideen für zu Hause, entspannte Atmosphäre,
bei der Kinderbetreuung und starke, positive Eltern, die sich gegenseitig motivieren und füreinander da sind.
Danke an alle, die dieses Wochenende so einzigartig gemacht haben und bis nächstes Jahr in Cuxhaven.
Anne Wunder
Erfahrungsbericht 2012
Von allen heiß herbei gesehnt ... endlich war es wieder soweit. Großeltern, Eltern, Kinder und Frühförderer trafen sich vom 20.04.-22.04.2012 zum Eltern-Kind-Seminar im Haus Stella-Maris in Cuxhaven.
Das Wochenende startete am Freitag wie üblich mit einem Erfahrungsaustausch.
Parija gewährte uns einen Einblick in ihr sehr musikalisches Leben.
Sie berichtete voller Lebensfreude von ihren Erlebnissen mit ihrer Band, ihrer Kindheit und den Erfahrungen, die sie als Blinde gemacht hat.
Während der sehr intensiven Kennenlernrunde hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, um dann die Gespräche beim Beisammensein in der Cafeteria fortzusetzen und zu vertiefen.
Der Samstag startete sonnig und nach einem ausgiebigen Frühstück wurden unsere Kinder von ihren Kinderbetreuern in Empfang genommen.
Der Tross aus 32 Kindern, 18 Kinderbetreuern und Bollerwagen zog pünktlich Richtung Spielplatz los.
Wir machten uns auf den Weg Richtung Seminarraum und wurden herzlich von Katrin Staake, Frühförderung
und Uwe Serfas, Pädagoge am BZBS, begrüßt. Danach ging es dann sofort mit der Selbsterfahrung los.
Aufgeteilt in vier Gruppen und ausgestattet mit Augenbinden durchliefen wir vier Stationen.
Das Riech-Memory war wirklich sehr kompliziert, musste man sich doch merken, welche Gerüche man erkannt hatte und wo man anschließend die Dose abgestellt hatte, um das passende Gegenstück zuzuordnen.
Beim Hantieren mit Messer und Gabel kamen viele gut zurecht.
Schwieriger war es dann jedoch, sich die köstliche Haribo-Suppe auf den Teller zu füllen und zu essen.
Anschließend ging es mit Simulationsbrillen weiter. Rotes Spielzeug auf einem Tisch mit roter Tischdecke:
diese Kombination macht es sehbehinderten Kindern fast unmöglich, das Spielzeug wahrzunehmen.
Besser wäre es, einen Kontrast zu schaffen.
Die letzte Station befand sich auf dem Außengelände. Mit Augenbinde war es gar nicht so einfach, auf einem Holzbalken zu balancieren oder auf verschiedenen Untergründen das Gleichgewicht zu halten.
Wie gut, dass wir einen sehenden Partner an unserer Seite hatten, dem wir vertrauen mussten und der durch
die entsprechende Kommunikation viel Sicherheit gab. Nach der Mittagspause stand erneut Selbsterfahrung,
gepaart mit Entspannung auf dem Programm.
Die Teilnehmer arbeiteten paarweise und kamen in den Genuss einer wunderbaren Handmassage,
wohlriechende Öle und schöne Musik waren das I-Tüpfelchen. So entspannt ging es dann auf dem Außengelände weiter. Auch hier machten wir paarweise, einer sehend - einer "blind", wichtige Erfahrungen, die es uns leichter machen, unsere blinden und sehbehinderten Kinder besser zu verstehen. Wir erlebten verschiedene
Untergründe und versuchten, uns unsere Umwelt per Click zu erschließen.
In dieser Zeit herrschte im Haus bereits rege Betriebsamkeit. Herr Serfas baute Tische mit allerhand Hilfsmitteln, Spielzeug und Utensilien auf, mit denen blinde und sehbehinderte Kinder gerne spielen und lebenspraktische Fähigkeiten erlernen.
Besonders interessant waren die vergrößernden Sehhilfen sowie die Hilfsmittel zum Erlernen von Fertigkeiten rund um das Thema Essen. Herr Serfas und Parija standen während des gesamten Wochenendes für alle
Fragen zur Verfügung.
Nach dem Abendessen wurde im Foyer ein Spielzeugtisch aufgestellt, auf dem alle Eltern die Lieblingsspielzeuge ihrer Kinder präsentieren konnten. Jeder hatte so die Möglichkeit, Ideen zu sammeln und mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen.
Der Samstagabend klang mit einem gemütlichen Beisammensein in der Cafeteria bei Wein und Bier aus.
Nach dem Sonntagsfrühstück ging es für Kinder und Betreuer erneut Richtung Spielplatz.
Auf Großeltern und Eltern wartete Frau Newerla. Wir erhielten Einblick in die Entspannungsmethode Pilates und nahmen in dieser Zeit unsere Körper viel bewusster wahr. Die Gedanken waren bei den meisten sehr positiv, Stress und Sorgen waren weit entfernt.
Die anschließende Feedback-Runde gab Gelegenheit, das Wochenende noch mal Revue passieren zu lassen und allen Organisatoren und Verantwortlichen zu danken. Als besonders positiv wurden die Kennenlernrunde und die umfangreichen Möglichkeiten zur Selbsterfahrung bewertet. Als anstrengend und beängstigend wurde von vielen Teilnehmern die Erfahrung mit den Simulationsbrillen angesehen. Nichtsdestotrotz ist auch eine solche Erfahrung für das Verständnis der Sehbehinderung unserer Kinder sehr wichtig.
Auch die Kinderbetreuung verlief in diesem Jahr wieder ohne Komplikationen und mit einem großen Selbstverständnis.
Vielen Dank an alle Kinderbetreuer, die sich auch während der Mahlzeiten und der "Nachtwache" so liebevoll und engagiert um unsere Sonnenscheine gekümmert haben.
Wir freuen uns schon sehr auf das Eltern-Kind-Seminar 2013.
Anne Wunder
Erfahrungsbericht 2011
Sonne, Nordsee, gute Stimmung - auch das sollten dieses Jahr wieder die Zutaten für ein gelungenes
Eltern-Kind-Seminar vom 08.-10.04.2011 werden. Dazu hatten sich nette Eltern zum Erfahrungsaustausch, fachkundige Referenten und ein gut gelauntes Frühförderteam in Cuxhaven im Haus "Stella Maris" eingefunden.
Das Wochenende begann am Freitagabend mit den Erfahrungsberichten von Betroffenen. Björn, 22 Jahre, erzählte mitreißend aus seinem bewegten Leben. Beginnend bei seinen ersten akustischen Experimenten
beim Spielen, über die Schulzeit in Hamburg und Marburg bis hin zum Studentenleben in Hamburg.
Björn schaffte es immer wieder, seine Zuhörer mit lustigen Anekdoten zum Lachen zu bringen.
Familie Oltmann berichtete über ihre blinde Tochter Nele, 20 Jahre alt. Nele lebt in einer Wohngruppe
und ist - wie Björn - sehr selbstständig und steht mit beiden Beinen im Leben. Nele liebt Literatur und kann ein beachtliches Wissen in diesem Bereich vorweisen. Familie Oltmann beweist eindrücklich, wie wichtig der familiäre Zusammenhalt ist, wenn ein Kind behindert ist. Mit viel Herz und Humor haben sie es geschafft,
Nele groß zuziehen.
Der Freitagabend endete mit einem gemütlichen Beisammensein in der Cafeteria.
Nach dem Frühstück am Samstag wurden dann unsere Kinder verabschiedet. Gut gelaunt zog der Tross aus Kindern und Betreuern in Richtung Spielplatz los. Eltern, Großeltern und Frühförder versammelten sich im
großen Saal im Haus "Stella Maris" und erwarteten gespannt den Vortrag von Frau Renate Heule zum Thema Raumwahrnehmung und Mobililtät bei blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Kindern.
Frau Heule gab interessante Einblicke in die räumliche Wahrnehmung von blinden und sehbehinderten Kindern. Björn trug mit seinen Erfahrungen zum noch besseren Verständnis bei.
In der Cafeteria klang wie gewohnt der Samstag bei Gesprächen aus, einige begrüßten sodann den Sonntag.
Der Sonntag stand unter dem Motto Entspannung für die Eltern. Frau Janina Liehr, Physiotherapeutin und Yogalehrerin, nahm uns mit auf einen spannende Reise mit Yoga-Übungen, die den Alltag vergessen ließen.
Zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Der Vormittag endete wie gewohnt mit einer Feedbackrunde und der Vorstellung des neuen Flyers der Frühförderung. Nach dem Mittagessen traten wir gut gelaunt und mit vielen neuen Eindrücken die Heimreise an.
Vielen Dank für die sehr gute Organisation an das Frühförderteam und das Haus "Stella Maris" in Cuxhaven.
Anne Wunder
Erfahrungsbericht 2010
Im Gleichnis "Die blinden Männer und der Elefant" untersucht eine Gruppe von Blinden einen Elefanten,
um zu begreifen, worum es sich bei diesem Tier handelt. Jeder untersucht einen anderen Körperteil,
wie zum Beispiel die Flanke oder einen Stoßzahn. Dann vergleichen sie ihre Erfahrungen untereinander und stellen fest, dass jede individuelle Erfahrung zu ihrer eigenen, vollständig unterschiedlichen
Schlussfolgerungen führt.
Auch das Eltern-Kind-Seminar vom 30.04.-02.05.2010 in Cuxhaven stand ganz im Zeichen des Begreifens und Erfahrungssammelns, um die Wahrnehmung unserer blinden und sehbehinderten Kinder besser zu verstehen.
Die Nachfrage in diesem Jahr war ganz besonders groß, mit Eltern, Kindern, Verwandten, Betreuern,
Referenten und dem Frühförderteam sind über 100 Leute angereist. Das erklärt dann wohl auch das
enorme Verkehrsaufkommen am 30.05.2010 Richtung Cuxhaven.
Der Einstieg fand am Freitagabend mit einem Erfahrungsaustausch statt. Wir verbrachten das Wochenende zusammen mit Lena und Gesal. Lena ist sehbehindert, Gesal seit der Geburt blind. Beide Frauen erzählten mit viel Herz aus ihrem Leben und dem Alltag. Schnell entstand ein Dialog zwischen allen Beteiligten,
der sehr interessant und aufschlussreich war. Im Anschluss hatten wir die Gelegenheit, uns im Cafe bei
Wein und Snacks mit anderen Eltern und Großeltern auszutauschen.
Unsere Kinder waren wie immer ausgezeichnet versorgt und bei ihren Betreuern in besten Händen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Samstag wurden unsere Kinder gut verpackt und machten sich
mit ihren Betreuern auf in Richtung Spielplatz.
Eltern, Großeltern und das Frühförderteam versammelten sich im großen Seminarraum und begrüßten herzlich Conny Sill-Hansen (Rehalehrerin für Blinde und Sehbehinderte für Orientierung und Mobilität und für Lebenspraktische Fähigkeiten beim Institut IRIS). Frau Sill- Hansen widmete sich in ihrem Vortrag dem Thema Begriffsbildung und erläuterte, wie wichtig es ist, eindeutig mit seinen Kindern zu kommunizieren und ihnen eine Vorstellung von Dingen zu geben. Das oben zitierte Gleichnis wurde vorgestellt und von allen
Beteiligten sehr interessiert verfolgt.
Im Anschluss erwartete uns jede Menge Selbsterfahrung. Wir wurden in vier Gruppen aufgeteilt und durchliefen mit Augenbinden vier Stationen. Ziel der Aufgabe war es, die Wahrnehmung unserer Kinder besser zu verstehen und nachzuvollziehen, wie sie sich fühlen, wenn sie essen, Reißverschlüsse öffnen und schließen und mit Geld hantieren. Es war erstaunlich, wie schnell die übrigen Sinne den fehlenden Sehsinn auszugleichen versuchten und so die Alltagssituationen überraschend gut bewältigt werden konnten.
Nach dem Mittagessen (inzwischen waren auch unsere Kinder wohlbehalten zurückgekehrt) und einem wohltuenden Spaziergang an der Nordsee erwartete uns eine weitere Selbsterfahrung.
Diesmal wurde mit Hilfe von Simulationsbrillen eine Sehbehinderung mit einem Sehrest von ca. 10% simuliert. Eine an sich entspannte und gemütliche Tätigkeit wurde durch die Brillen zur Schwerstarbeit:
Kaffee trinken und Kuchen essen. Alleine das Einschenken des Kaffees und der richtige Umgang mit der Kuchengabel waren eine große Herausforderung. Die Konzentration auf das Sehen war so anstrengend,
dass ein Großteil der Gruppe im Anschluss wirklich erledigt war.
Nichtsdestotrotz nutzten wir die Gelegenheit, sich zusammen über seine Erfahrungen auszutauschen
und Fragen an Frau Sill-Hansen zu stellen.
Der Samstag endete wieder mit einem gemütlichen Beisammensein in der Cafeteria und
dem guten und zufriedenen Gefühl, viel gelernt und verstanden zu haben.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Entspannung der Eltern und Großeltern.
Bei Trommelspielen mit Kristina Schüler (Musikpädagogin am BZBS) hatten wir die Möglichkeit,
einfach mal auf andere Gedanken zu kommen und abzuschalten. Ein gewisses Rhythmusgefühl war erforderlich, um harmonisch zu trommeln. Durch Aufwärmübungen und Trommeln nach Reimen hat sich das Gefühl für die Trommeln bei allen eingestellt und wir brachten am Schluss ein mitreißendes Stück zu Stande.
Eine kurze Review am Ende der Trommelspiele zeigte, wie begeistert alle von dem Eltern- Kind-Seminar waren. An dieser Stelle gebührt unser Dank dem gesamten Frühförderteam, das über die Organisation und Abwicklung des Eltern-Kind-Seminars jederzeit als kompetenter Ansprechpartner und Helfer in mancher Not immer zur Verfügung steht. Als Anregung für nächstes Jahr wurde aufgenommen, die Kennenlernrunde etwas zu intensivieren, um in den Pausen oder am Abend gezielter und lockerer Kontakt zu bisher unbekannten Eltern aufnehmen zu können.
Nach dem Mittagessen begann dann die Aufbruchstimmung. Wir traten erholt und voller neuer Eindrücke die Heimreise an und freuen uns schon jetzt auf ein ebenso interessantes Eltern-Kind-Seminar 2011.
Anne Wunder
Lesen Sie weiter:
- Allgemeines
- Ankündigung
- Das Programm
- Erfahrungsberichte
- Sponsoren
- Stella Maris